Heizwert und Brennwert erklärt
Der Heizwert (Hu, unterer Heizwert) gibt an, wie viel Energie bei der Verbrennung eines Brennstoffs freigesetzt wird – ohne die Kondensationswärme des entstehenden Wasserdampfs. Der Brennwert (Ho, oberer Heizwert) berücksichtigt zusätzlich diese Kondensationsenergie.
Moderne Brennwertkessel nutzen die Kondensationswärme und erreichen bezogen auf den Heizwert Wirkungsgrade von über 100%. Das ist kein physikalischer Widerspruch – es bedeutet nur, dass mehr Energie genutzt wird als der Heizwert angibt.
Heizwerte wichtiger Brennstoffe
Heizöl EL hat einen Heizwert von 10 kWh/l und dient oft als Referenz. Erdgas H liegt bei 10 kWh/m³, Erdgas L bei 8,9 kWh/m³.Flüssiggas (Propan) erreicht 12,9 kWh/kg.
Bei Holzbrennstoffen variiert der Heizwert stark mit dem Wassergehalt. Lufttrockenes Scheitholz hat etwa 4 kWh/kg, Pellets erreichen 4,9 kWh/kg dank geringerer Restfeuchte. Wasserstoff hat mit 33,3 kWh/kg den höchsten Heizwert pro Masse.
Brennstoffe umrechnen
Um Brennstoffe zu vergleichen, rechnet man auf die gleiche Energiemenge um. Beispiel: 1 Liter Heizöl (10 kWh) entspricht etwa 1 m³ Erdgas H, 2 kg Holzpellets oder 2,5 kg trockenem Scheitholz.
Bei der Planung einer neuen Heizung oder beim Brennstoffwechsel sind diese Umrechnungen wichtig, um die Kosten realistisch zu vergleichen. Der Energiepreis pro kWh ermöglicht den direkten Vergleich verschiedener Brennstoffe.
Heizwert und CO₂-Emission
Neben dem Energiegehalt ist die CO₂-Emission ein wichtiges Kriterium. Erdgas emittiert etwa 200 g CO₂/kWh, Heizöl etwa 270 g CO₂/kWh. Holzbrennstoffe gelten als CO₂-neutral, da das Holz beim Wachsen CO₂ aufgenommen hat.
Strom aus erneuerbaren Quellen hat keine direkten Emissionen und wird bei Wärmepumpen mit einem COP von 3-4 vervielfacht. So erzeugt 1 kWh Strom bis zu 4 kWh Wärme – effizienter als jede Verbrennung.