So wird der Geburtstermin berechnet
Der Geburtstermin (auch ET für „errechneter Termin") wird nach der Naegele-Regel berechnet, benannt nach dem deutschen Gynäkologen Franz Naegele. Die Formel lautet: Erster Tag der letzten Periode + 7 Tage − 3 Monate + 1 Jahr.
Diese Berechnung geht von einem durchschnittlichen 28-Tage-Zyklus aus und entspricht einer Schwangerschaftsdauer von 280 Tagen oder 40 Wochen. Bei einem kürzeren oder längeren Zyklus wird der Termin entsprechend angepasst: Bei einem 30-Tage-Zyklus zum Beispiel 2 Tage später, bei 26 Tagen 2 Tage früher.
Wie genau ist der errechnete Termin?
Der errechnete Geburtstermin ist ein Richtwert, kein festes Datum.Nur etwa 4% aller Babys kommen genau am ET zur Welt. Die meisten Geburten finden in einem Zeitraum von 3 Wochen vor bis 2 Wochen nach dem Termin statt.
Als termingerecht gilt eine Geburt zwischen der 37. und 42. Schwangerschaftswoche. Eine Geburt vor der 37. Woche gilt als Frühgeburt, nach der 42. Woche als Übertragung. Ab etwa 10 Tagen nach ET empfehlen Ärzte meist eine engmaschige Überwachung oder Einleitung.
Die Schwangerschaftswochen (SSW)
Die Schwangerschaft wird in Wochen gezählt, beginnend ab dem ersten Tag der letzten Periode. Das mag verwirrend klingen, denn in den ersten zwei Wochen bist du noch gar nicht schwanger – die Befruchtung findet erst etwa um Tag 14 statt.
1. Trimester (SSW 1-12): Entwicklung der Organe, hohe Fehlgeburtsrate, oft Übelkeit. 2. Trimester (SSW 13-27):Stabilere Phase, Wachstum des Babys, erste Kindsbewegungen.3. Trimester (SSW 28-40): Endspurt, Gewichtszunahme, Vorbereitung auf die Geburt.
Alternative Berechnungsmethoden
Nach dem Eisprung: Wenn du den genauen Zeitpunkt der Befruchtung kennst, kannst du 266 Tage (38 Wochen) dazu addieren. Das ist genauer als die Berechnung nach der letzten Periode.
Nach dem Ultraschall: Im ersten Trimester kann der Frauenarzt den Geburtstermin anhand der Embryogröße sehr genau bestimmen. Diese Messung ist oft präziser als die Berechnung nach der letzten Periode und wird ggf. zur Korrektur des Termins verwendet.
Mutterschutz und Elternzeit
Der errechnete Geburtstermin ist wichtig für die Planung von Mutterschutz und Elternzeit. Der Mutterschutz beginnt 6 Wochen vor dem ET und endet 8 Wochen nach der Geburt (12 Wochen bei Früh- oder Mehrlingsgeburten).
Während des Mutterschutzes besteht ein Beschäftigungsverbot und du erhältst Mutterschaftsgeld. Informiere deinen Arbeitgeber am besten frühzeitig über die Schwangerschaft und den errechneten Termin, spätestens jedoch 7 Wochen vor Beginn des Mutterschutzes.
Was beeinflusst den Geburtstermin?
Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass die Geburt früher oder später stattfindet: Erstgebärende gebären oft etwas später als Frauen, die bereits Kinder haben. Auch genetische Faktoren, das Alter der Mutter und der allgemeine Gesundheitszustand können eine Rolle spielen.
Stress, körperliche Belastung oder bestimmte Erkrankungen können eine Frühgeburt begünstigen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen.
Wichtiger Hinweis
Dieser Rechner dient zur ersten Orientierung. Der genaue Geburtstermin sollte immer durch einen Frauenarzt bestätigt werden, insbesondere nach der ersten Ultraschalluntersuchung. Bei Fragen oder Unsicherheiten wende dich an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt.