Gefälle berechnen – Grundlagen
Das Gefälle (auch Neigung oder Steigung genannt) beschreibt das Verhältnis von Höhenunterschied zu horizontaler Strecke. Es wird üblicherweise in Prozent angegeben und ist essentiell für die korrekte Entwässerung von Flächen.
Die Formel lautet: Gefälle (%) = (Höhe / Länge) × 100. Bei einem Höhenunterschied von 2 cm auf 1 Meter Länge ergibt sich ein Gefälle von 2%. Diese scheinbar kleine Neigung reicht aus, damit Wasser zuverlässig abfließt.
Richtwerte für verschiedene Anwendungen
Für Terrassen und Gehwege empfiehlt sich ein Gefälle von 1-2%, damit Regenwasser abläuft, die Fläche aber noch komfortabel begehbar bleibt. Garageneinfahrtenkönnen 2-3% haben, während Flachdächer mindestens 1% für die Dachentwässerung benötigen.
Abwasserrohre im Erdreich sollten mit 1-2% Gefälle verlegt werden. Bei zu geringem Gefälle fließt das Wasser nicht ab, bei zu steilem Gefälle fließt das Wasser schneller als die Feststoffe und es kann zu Verstopfungen kommen.
Prozent vs. Grad
Im Bauwesen wird meist die Prozentangabeverwendet, da sie einfacher zu messen und umzusetzen ist. 2% bedeutet: Pro 1 Meter horizontaler Strecke fällt oder steigt die Fläche um 2 cm – das lässt sich mit Wasserwaage und Meterstab leicht kontrollieren.
Die Gradangabe findet sich eher bei Dachneigungen und im Straßenbau. Wichtig zu wissen: 100% Steigung entsprechen 45° (nicht 90°!). Ein Gefälle von 2% entspricht nur etwa 1,15°, also einer sehr flachen Neigung.
Gefälle beim Bauen umsetzen
Um ein definiertes Gefälle herzustellen, spannen Sie eineSchnur vom höchsten zum niedrigsten Punkt. Mit einer Wasserwaage und einem Meterstab können Sie den Höhenunterschied exakt einstellen: Bei 2% Gefälle und 5 m Länge muss das Ende 10 cm tiefer liegen.
Bei größeren Flächen empfiehlt sich ein Rotationslaser, der eine horizontale Referenzebene erzeugt. Mit einer Messlatte kann dann an jeder Stelle die korrekte Höhe eingestellt werden.