Was ist Inflation?
Inflation beschreibt den anhaltenden Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Wenn Preise steigen, kannst du dir für den gleichen Geldbetrag weniger kaufen – die Kaufkraft deines Geldes sinkt.
Die Inflationsrate gibt an, um wie viel Prozent die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Eine Inflation von 3% bedeutet: Was letztes Jahr 100€ kostete, kostet jetzt 103€.
Wie wird Inflation gemessen?
In Deutschland misst das Statistische Bundesamt die Inflation anhand des Verbraucherpreisindex (VPI). Dieser Index erfasst die Preisentwicklung eines Warenkorbs mit rund 650 Gütern und Dienstleistungen – von Miete über Lebensmittel bis zu Elektronik.
Der Warenkorb wird regelmäßig angepasst, um Veränderungen im Konsumverhalten abzubilden. Die Gewichtung entspricht den typischen Ausgaben deutscher Haushalte.
Inflation in Deutschland: Entwicklung
2000-2020: Lange Phase niedriger Inflation, meist zwischen 0,5% und 2%. Das EZB-Ziel von „knapp unter 2%" wurde oft unterschritten.
2021-2023: Dramatischer Anstieg auf 3,1% (2021), 6,9% (2022) und 5,9% (2023). Ursachen: Energiekrise nach Ukraine-Invasion, Lieferkettenprobleme nach Corona, expansive Geldpolitik.
2024: Normalisierung auf ca. 2,2%. Die aggressiven Zinserhöhungen der EZB zeigen Wirkung, Energiepreise haben sich stabilisiert.
Auswirkungen der Inflation
Sparer: Liegt der Zinssatz unter der Inflationsrate, verliert das Ersparte real an Wert. Bei 1% Zinsen und 3% Inflation hast du nach einem Jahr kaufkraftbereinigt weniger als vorher.
Kreditnehmer: Profitieren von Inflation, da sie Schulden mit „entwertetem" Geld zurückzahlen. Immobilienfinanzierungen werden dadurch real günstiger.
Arbeitnehmer: Löhne müssen mindestens mit der Inflation steigen, sonst sinkt der Reallohn. Tarifabschlüsse orientieren sich daher oft an der Inflationsrate.
Schutz vor Inflation
Aktien und ETFs: Unternehmen können höhere Preise an Kunden weitergeben. Langfristig liegen Aktienrenditen meist über der Inflation.
Immobilien: Sachwerte bieten natürlichen Inflationsschutz. Mieten steigen oft mit der Inflation, der Immobilienwert bleibt real erhalten.
Rohstoffe und Gold: Klassische Inflationsabsicherung, allerdings ohne laufende Erträge und mit hoher Volatilität.
Hinweis
Die Berechnung basiert auf offiziellen Inflationsraten des Statistischen Bundesamtes. Die individuelle „gefühlte Inflation" kann abweichen, je nachdem welche Güter man hauptsächlich konsumiert. Die Werte dienen zur Orientierung und ersetzen keine professionelle Finanzberatung.