Was ist ein Streifenfundament?
Ein Streifenfundament ist eine linienförmige Gründungsart, die Lasten von Wänden in den Baugrund ableitet. Es verläuft unter tragenden Wänden und verteilt das Gewicht auf eine größere Fläche, wodurch Setzungen vermieden werden.
Streifenfundamente bestehen aus Stahlbeton und werden typischerweise für Einfamilienhäuser, Gartenmauern und andere Bauwerke mit linienförmigen Lasten verwendet. Sie sind kostengünstiger als Plattenfundamente, erfordern aber mehr Erdarbeiten als Punktfundamente.
Richtige Dimensionierung
Die Tiefe des Streifenfundaments muss unterhalb der Frostgrenze liegen, um Frostschäden zu vermeiden. In Deutschland bedeutet das mindestens 80 cm, in Hochlagen bis zu 120 cm. Eine Sauberkeitsschicht aus Kies (ca. 10 cm) unter dem Fundament sorgt für Drainage.
Die Breite richtet sich nach der Tragfähigkeit des Bodens und der aufzunehmenden Last. Als Minimum gilt die doppelte Wandstärke, bei weichen Böden oder hohen Lasten entsprechend mehr. Ein Statiker kann die exakten Maße berechnen.
Bewehrung und Betonqualität
Bewehrter Beton mit Stahlmatten oder Stabstahl ist für tragende Fundamente empfehlenswert. Der Stahl nimmt Zugkräfte auf, die bei Setzungen oder Temperaturänderungen entstehen können. Bei einfachen Gartenmauern kann unbewehrter Beton ausreichen.
Als Betonqualität wird C25/30 standardmäßig verwendet. Die erste Zahl (25) gibt die Druckfestigkeit in N/mm² nach 28 Tagen an. Bei aggressiven Umweltbedingungen oder Grundwasserkontakt ist eine höhere Betongüte sinnvoll.
Kosten und Eigenleistung
Die Kosten für ein Streifenfundament setzen sich aus Material (Beton, Bewehrung, Schalung) und Arbeitsleistung zusammen. Bei Eigenleistung können die Aushubarbeiten und das Betonieren selbst übernommen werden, was die Kosten deutlich reduziert.
Fertigbeton vom Betonwerk ist für größere Mengen wirtschaftlicher als selbst gemischter Beton. Ab etwa 1 m³ lohnt sich die Lieferung per Fahrmischer. Kleinere Mengen können mit Trockenbeton und Betonmischer hergestellt werden.