Was ist eine Tonleiter?
Eine Tonleiter (auch Skala genannt) ist eine geordnete Folge von Tönen innerhalb einer Oktave. Sie bildet das harmonische und melodische Grundgerüst eines Musikstücks. Jede Tonleiter hat eine charakteristische Abfolge von Ganz- und Halbtönen, die ihren einzigartigen Klangcharakter bestimmt.
Die Dur-Tonleiter mit ihrer Struktur Ganzton-Ganzton-Halbton-Ganzton-Ganzton-Ganzton-Halbton klingt hell und fröhlich. Die Moll-Tonleitermit Ganzton-Halbton-Ganzton-Ganzton-Halbton-Ganzton-Ganzton erzeugt einen dunkleren, melancholischen Klang.
Die Kirchentonarten (Modi)
Die Kirchentonarten stammen aus dem Mittelalter und sind heute besonders im Jazz und in der Filmmusik beliebt. Jeder Modus beginnt auf einer anderen Stufe der Dur-Tonleiter und hat dadurch einen eigenen Charakter.
Dorisch klingt wie Moll, aber heller durch die große Sexte – ideal für Jazz und Folk. Phrygischhat einen spanischen oder orientalischen Klang durch den Halbton-Start. Lydisch schwebt durch die übermäßige Quarte, Mixolydisch mit seiner kleinen Septime ist die Basis für Blues und Rock.
Pentatonik und Blues
Die Pentatonik verwendet nur fünf Töne und vermeidet die „schwierigen" Halbtöne. Dadurch klingen alle Töne harmonisch zusammen – ideal für Improvisation. Die Dur-Pentatonik findet sich in Folk und Country, die Moll-Pentatonik in Rock und Blues.
Die Blues-Tonleiter erweitert die Moll-Pentatonik um die sogenannte Blue Note – eine verminderte Quinte, die den typischen „schmutzigen" Blues-Sound erzeugt. Sie ist die Grundlage unzähliger Rock- und Jazz-Soli.
Paralleltonarten
Jede Dur-Tonleiter hat eine Paralleltonart in Moll, die dieselben Töne verwendet. Sie beginnt eine kleine Terz (3 Halbtöne) tiefer. C-Dur und A-Moll sind Paralleltonarten – beide verwenden nur weiße Tasten am Klavier.
Das Konzept der Paralleltonarten ist wichtig für Songwriting und Modulation. Ein Wechsel zwischen Dur und seiner Paralleltonart erzeugt einen sanften Stimmungswechsel, da das Tonmaterial gleich bleibt.