Was ist der U-Wert?
Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) ist die zentrale Kenngröße für die Wärmedämmung von Bauteilen. Er gibt an, wie viel Wärmeleistung pro Quadratmeter durch ein Bauteil fließt, wenn zwischen Innen- und Außenseite eine Temperaturdifferenz von einem Kelvin besteht. Die Einheit ist W/(m²·K) – Watt pro Quadratmeter und Kelvin.
Faustregel: Je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmwirkung und desto weniger Heizenergie geht verloren. Ein gut gedämmtes Bauteil hat einen U-Wert unter 0,20 W/(m²·K), während ungedämmte Altbauwände oft Werte über 1,5 W/(m²·K) aufweisen.
So funktioniert die U-Wert-Berechnung
Der U-Wert berechnet sich aus dem Kehrwert des gesamten Wärmedurchlasswiderstands R nach der Formel: U = 1 / Rges. Der Gesamtwiderstand setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:
Wärmeübergangswiderstände: An den Oberflächen eines Bauteils entsteht ein Widerstand durch den Übergang von Luft zu Material. Nach DIN EN ISO 6946 beträgt der innere Widerstand Rsi für Wände 0,13 m²K/W, der äußere Rsenur 0,04 m²K/W. Bei Dächern und Böden gelten andere Werte, die unser Rechner automatisch berücksichtigt.
Wärmedurchlasswiderstände der Schichten: Jede Materialschicht leistet einen Beitrag zum Gesamtwiderstand. Dieser berechnet sich aus R = d / λ, wobei d die Dicke in Metern und λ (Lambda) die Wärmeleitfähigkeit des Materials ist. Dämmstoffe wie Mineralwolle haben niedrige Lambda-Werte (ca. 0,035), während Beton mit λ = 2,1 die Wärme gut leitet.
Anforderungen nach GEG und KfW
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt Mindestanforderungen an die Wärmedämmung fest. Bei der Sanierung von Außenbauteilen gelten folgende Höchstwerte für den U-Wert:
Außenwände müssen bei Erneuerung einen U-Wert von maximal 0,24 W/(m²·K) erreichen. Für Dächer gilt 0,24 W/(m²·K), für Fenster 1,3 W/(m²·K) und für Kellerdecken 0,30 W/(m²·K). Diese Werte sind Pflicht, wenn mehr als 10% der Bauteilfläche erneuert werden.
Für KfW-Förderungen gelten strengere Anforderungen. Ein KfW-Effizienzhaus 55 erfordert bei Außenwänden etwa U = 0,20 W/(m²·K), ein KfW 40 sogar 0,15 W/(m²·K). Passivhäuser erreichen Werte unter 0,15 W/(m²·K). Die bessere Dämmung amortisiert sich durch niedrigere Heizkosten und höhere Fördersummen.
Tipps für die Dämmplanung
Schichtaufbau von innen nach außen: Unser Rechner erwartet die Eingabe von innen nach außen – also zuerst Innenputz, dann Mauerwerk, Dämmung und zum Schluss Außenputz oder Fassadenverkleidung.
Lambda-Wert beachten: Bei der Wahl des Dämmstoffs ist der Lambda-Wert entscheidend. PU-Hartschaum (λ = 0,025) dämmt besser als Mineralwolle (λ = 0,035), ist aber teurer. Für die gleiche Dämmwirkung braucht man bei höherem Lambda-Wert mehr Materialdicke.
Materialdatenbank nutzen: Unser Rechner enthält eine Datenbank mit typischen Lambda-Werten für gängige Baumaterialien. Für präzisere Berechnungen solltest du die Herstellerangaben des konkreten Produkts verwenden.
Hinweis zur Berechnung
Dieser U-Wert-Rechner liefert Orientierungswerte auf Basis der DIN EN ISO 6946. Für offizielle Nachweise (z.B. Energieausweis, KfW-Förderung) ist eine professionelle Berechnung durch einen Energieberater erforderlich. Besondere Einflüsse wie Wärmebrücken, Luftschichten oder inhomogene Bauteile werden in dieser vereinfachten Berechnung nicht berücksichtigt.