Warum ist die Dachfläche wichtig?
Die Dachfläche ist eine zentrale Größe bei Dacharbeiten, Sanierungen und Neubauten. Sie bestimmt den Materialbedarf für Dachziegel, Dachpappe, Dämmung und Lattung. Auch für die Planung von Solaranlagenoder Dachfenstern ist die genaue Kenntnis der Dachfläche unerlässlich.
Wichtig: Die Dachfläche ist nicht identisch mit der Grundfläche des Gebäudes. Durch die Dachneigung ist die tatsächliche Dachfläche immer größer als die horizontale Projektion. Bei einem Satteldach mit 45° Neigung ist die Dachfläche etwa 41% größer als die Grundfläche.
Berechnung der Sparrenlänge
Die Sparrenlänge ist der Schlüssel zur Dachflächenberechnung. Sie ergibt sich aus der halben Gebäudebreite geteilt durch den Kosinus der Dachneigung: Sparrenlänge = (Breite/2) ÷ cos(Neigung).
Bei einem 8 Meter breiten Gebäude mit 35° Dachneigung ergibt das: 4m ÷ cos(35°) = 4m ÷ 0,819 ≈ 4,88 Meter Sparrenlänge. Dazu kommt noch der Dachüberstand an der Traufe, typischerweise 30-60 cm.
Verschiedene Dachformen
Satteldach: Die klassische Dachform mit zwei geneigten Dachflächen. Die Gesamtfläche ist: 2 × Länge × Sparrenlänge.Pultdach: Nur eine geneigte Fläche, daher halb so viel Dachfläche wie ein Satteldach bei gleichen Abmessungen.
Walmdach: Alle vier Seiten sind geneigt. Die Berechnung ist komplexer, da die Walmflächen an den Giebelseiten hinzukommen.Flachdach: Hier entspricht die Dachfläche fast der Grundfläche, nur das geringe Gefälle (2-5%) wird berücksichtigt.
Materialbedarf richtig kalkulieren
Für die Materialbestellung gilt: Immer einen Verschnitt von 5-10% einplanen. Bei Dachziegeln rechnet man mit etwa 10-15 Stück pro Quadratmeter je nach Ziegelformat. Für die Lattung werden ca. 3 laufende Meter pro m² Dachfläche benötigt.
Bei der Unterspannbahn oder Dachpappe sollte die Überlappung (meist 10-15 cm) berücksichtigt werden. Eine Rolle deckt typischerweise 10 m² ab. Für genaue Mengen empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Dachdecker.