Was ist Trittschall?
Trittschall entsteht, wenn Decken durch Gehen, Springen oder das Verschieben von Möbeln zu Schwingungen angeregt werden. Diese Schwingungen übertragen sich auf die Raumluft darunter und werden als störende Geräusche wahrgenommen – das typische „Trampeln" der Nachbarn von oben.
Der Norm-Trittschallpegel L'n,w gibt an, wie stark diese Geräusche im darunterliegenden Raum ankommen. Anders als bei der Luftschalldämmung gilt hier: Je niedriger der Wert, desto besser. Ein Wert von 53 dB entspricht der Mindestanforderung, 46 dB bedeutet gehobenen Komfort.
Schwimmender Estrich – das Kernstück
Der wichtigste Baustein für guten Trittschallschutz ist derschwimmende Estrich. Dabei liegt eine Estrichplatte auf einer elastischen Dämmschicht, ohne Kontakt zu Wänden oder Rohdecke. Diese Entkopplung unterbricht die Schallübertragung und kann den Pegel um 25-35 dB verbessern.
Die Trittschalldämmung unter dem Estrich besteht meist aus Mineralwolle, EPS oder speziellen Trittschallplatten. Je dicker und weicher die Dämmung, desto besser die Wirkung – allerdings muss die Zusammendrückbarkeit auf die Estrichlast abgestimmt sein.
Einfluss des Bodenbelags
Der Bodenbelag kann den Trittschall zusätzlich verbessern.Teppichboden erreicht bis zu 20 dB Verbesserung durch seine weiche Oberfläche. Elastische Belägewie Vinyl, Linoleum oder Kork bringen 10-15 dB.
Harte Beläge wie Fliesen, Parkett oder Laminat haben kaum dämpfende Wirkung. Hier ist die Unterkonstruktion entscheidend. Bei Laminat hilft eine zusätzliche Trittschalldämmung unter den Paneelen, bei Parkett eine entkoppelte Verlegung.
Anforderungen nach DIN 4109
Die DIN 4109 fordert für Wohnungstrenndecken einen Norm-Trittschallpegel von maximal L'n,w = 53 dB. DieVDI 4100 definiert darüber hinaus Schallschutzstufen für erhöhten Komfort: SSt II mit ≤50 dB und SSt III mit ≤46 dB.
In der Praxis sollte eine Reserve eingeplant werden, da Bauausführung und Flankenübertragung die Werte verschlechtern können. Wer 53 dB einhalten will, sollte rechnerisch auf 50 dB planen.